Personzentrierte Psychotherapie

Prägend für die personzentrierte Psychotherapie nach Carl Rogers (1902-1987) ist die Haltung, dass jeder Mensch die Fähigkeit zur Selbstverwirklichung und persönlichen Entwicklung in sich trägt, wenn er in einem unterstützenden Umfeld agieren kann.

Ziel der personzentrierten Psychotherapie ist es, dass Menschen wieder mehr Zugang zu ihren Gefühlen, Bedürfnissen und organismischen (ganzheitlichen) Erfahrungen finden und dadurch freier, selbstbestimmter und im Einklang mit sich selbst leben können.

Im geschützten Raum der Therapie geht es darum, wieder in Dialog mit sich selbst und anderen zu treten. Zentrale Haltungen dafür sind Empathie, Echtheit und Wertschätzung. So wird die innere Balance und die Fähigkeit gestärkt, auch in schwierigen Lebensphasen menschlich, respektvoll und im Einklang mit sich selbst zu handeln.

Wann ist eine Therapie hilfreich?

Eine psychotherapeutische Behandlung kann hilfreich sein, wenn Sie über einen längeren Zeitraum unter einer oder mehrerer der nun angeführten Beschreibungen leiden:

  • Sie haben Schmerzen, Schlafstörungen, Schwindel, Herzrhythmusstörungen oder andere körperlichen Beschwerden und der Arzt kann keine körperliche Ursache feststellen.
  • Sie halten sich seit längerer Zeit noch mit Aufputsch-, Beruhigungs- oder Schlafmitteln (Psychopharmaka) aufrecht.
  • Sie bekommen ohne ersichtlichen Grund rasend Herzklopfen und Angst, dass Sie sterben müssen.
  • Sie haben Ängste, die Sie belasten oder einschränken: z. B. vor dem Kontakt mit Ihren Mitmenschen, vor Autoritäten, vor großen Plätzen, vor engen Räumen, vor Prüfungen.
  • Sie werden oft von Gedanken geplagt, über die Sie mit niemandem zu sprechen wagen (Scham- und Schuldgefühle, Hassgefühle, Unzulänglichkeitsgefühle, das Gefühl, verfolgt oder fremdbestimmt zu werden etc).
  • Sie fühlen sich antriebs- und lustlos, erschöpft oder ständig überfordert.
  • Sie oft niedergeschlagen und habe keine Freude am Leben.
  • Sie sind traurig und vereinsamt.
  • Sie befinden sich in einer belastenden Umbruchsituation (z. B. schwere Krankheit, Tod, Arbeitslosigkeit, Scheidung, Trennung, Unfall etc.), die schwer zu bewältigen ist.
  • Sie denken manchmal an Selbstmord und/oder Ihr Leidensdruck ist so groß.
  • Sie leben in einer Beziehung, die Sie sehr belastet.
  • Sie fühlen sich durch Ihre Kinder dauerhaft überfordert.
  • Sie haben wiederkehrend große Probleme im Kontakt mit anderen Menschen (z. B. am Arbeitsplatz).
  • Sie sind süchtig – nach Alkohol, Drogen, Essen, Hunger, Liebe, Spielen.
  • Sie fühlen sich innerlich gezwungen, ständig dasselbe zu denken oder zu tun (z. B. zwanghaftes Waschen, Zusperren, Grübeln u.ä.), obwohl dies ein Leben sehr einengt.
  • Sie kommen mit Ihrer Sexualität nicht zurecht.
  • Sie haben Angst vor Entscheidungen.

(Quelle: https://www.psychotherapie.at/patientinnen/ueber-psychotherapie/brauche-ich-eine-psychotherapie)

Einzel- und Gruppentherapie

Angewendet wird die Personzentrierte Psychotherapie in der Einzel-, Gruppen- und auch in der Paartherapie. Sie eignet sich für vielfältige Themen wie Krisen, Selbstwertprobleme, Beziehungsschwierigkeiten, psychosomatische Beschwerden oder auch als Begleitung in belastenden Lebenssituationen.